Bereits im Jahr 2012 haben viele Seitenbetreiber und Fotografen sich über die Bing Bildersuchmaschine geärgert. Grund ist die Darstellung der Fotos auf der Bing Bildersuche. Denn die Grafiken werden so angezeigt, dass diese in der Bing Suchmaske nur noch in der originalen Fotogröße zu sehen sind.
Zusätzlich können die Bilder einzeln geöffnet werden, ohne die Bildersuche verlassen zu müssen. Nur am unteren Bereich des Fotos gibt es einen Quellenhinweis mit Link zur Quellseite des Fotos. Hier findet Ihr einen Artikel von t3n.de aus dem Jahr 2012 über das Thema.
Schon damals gab es viele böse Stimmen im ganzen Internet. Auch der tagSEOBlog hat sich darüber geärgert, dass die Bilder ohne Genemigung auf Bing veröffentlicht wurden.
Google hatte bereits eine Klage am Hals
Auch die Suchmaschine Google hat ein ähnliches System in der Bildersuche veröffentlicht. Darüber habe ich in meinem Blog auf dem Artikel „Blogger werfen Google Bilderklau vor“ berichtet.
Kurz darauf folgte eine Klage von dem Fotografenverband Freelens. Der Verband ist gegen die Suchmaschine vorgegangen, weil die Bilder im normalen Format dargestellt werden und somit gegen das Urheberrecht verstoßen.
Im Prinzip ist es keine echte Suchfunktion mehr. Denn alle Bilder werden nur noch in der Oberfläche von Google im normalen Bildformat dargestellt. Das ist in meinen Augen ein Verstoß gegen das Urheberrecht.
Jetzt hat auch die Bing Bildersuchmaschine ein rechtliches Problem
Nun hat einer der Big Player im Fotomarkt eine Offensive gegen Bing gestartet und eine Klage eingereicht. Es handelt sich um Getty Images die nicht gerade zimperlich sind, wenn es um geklaute Bilder im Internet geht.
Es wurden schon viele Blogger von Getty Images abgemahnt, weil Fotos ungefragt verwendet wurden.
Bei der Bing Bildersuchmaschine geht Getty Images gegen das Bing Image Widget gerichtlich vor. Mit diesem Tool können Bilder problemlos im Internet dupliziert werden. Das fördert den Bilder-Klau im Netz.
Spiegel Online hat das Thema aufgegriffen und berichtet mittlerweile darüber. Hier könnt Ihr den Artikel von Spiegel durchlesen. Getty Images will das Bing Image Widget gerichtlich stoppen und laut Spiegel einen ungenannten Schadensersatz von der Suchmaschine.
Wenn Getty Images gegen Bing vorgeht, wird es nicht lange dauern bis auch Google an der Reihe ist.
Ich bin sehr gespannt, was hier in den nächsten Wochen passieren wird. Denn Getty Images wird es den Suchmaschinen nicht so einfach machen wie ein kleiner Blogger, der eventuell gar nicht die finanziellen Möglichkeiten hat einen langen Rechtsstreit zu führen.
Fazit
Das Bing Image Widget ist noch in der Betaphase und schon hat die Suchmaschine eine Schadenersatzklage am Hals. Mal sehen ob es tatsächlich vor Gericht geht oder nicht.
Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass Bing den Schadenersatz so einfach bezahlen wird. Hier könnte es eine längere Auseinandersetzung geben.
Beim Thema Bilder im Internet bin ich immer sehr interessiert. Besonders wenn es um das Urheberrecht geht. Denn ich selbst möchte auch nicht, dass meine Fotos ungefragt oder ohne Lizenz dupliziert werden.
Nachtrag 08.04.2015:
Gerade habe ich auf heise.de eine weitere Info zu diesem Thema gefunden, die mich persönlich eigentlich sehr ärgert. Denn Getty hat seine Klage zurückgezogen und arbeitet nun mit Microsoft zusammen. Dadurch hat sich eigentlich gar nichts verändert und Microsoft bzw. Bing macht so weiter wie immer. Wenn man in Google mal das Suchwort „Getty Images Abmahnungen“ eintippt, findet man so einige Einträge über Getty wo Abmahnwellen gestartet und durchgezogen wurden. Wieso bitte nicht bei Bing???
Meine Meinung: Auf die kleinen lässt es sich gut losgehen. Bei den großen Fischen im Teich wird es da schwieriger. Dann machen wir doch lieber eine Partnerschaft.